Im Zuge der REACh-Umstellung wurde die Überarbeitung der Rezeptur für das schnelle und einstellbare KÖSTER Injektionsgel S4 notwendig. Bei der REACh-Verordnung handelt es sich um eine europäische Vorschrift, die dieses Jahr in Kraft tritt. Im Zuge der Verordnung müssen alle Chemikalienproduzenten einen Anmeldungsvorgang durchlaufen, um die Gefährdungen der Chemikalie in Studien zu untersuchen und die Auswirkung zu dokumentieren. Wenn also ein neuer Stoff durch eine chemische Umsetzung in einer Menge von mehr als einer Tonne pro Jahr produziert wird, muss dieser bei der ECHA (Europäische Chemikalienagentur) registriert werden, damit er gehandelt und transportiert werden kann. Dieser Prozess hätte bei der alten und schon lange bewährten Rezeptur einen erheblichen Aufwand an Mitteln gekostet, daher wurde beschlossen, die Rezeptur so anzupassen, dass bestimmte Schwierigkeiten umschifft werden. Auch war die Installation der S4-Produktionsanlage mit langwierigen Prüfungen und Zulassungen verbunden, sodass die Einführung einen erheblichen Zeitraum in Anspruch genommen hat. Nun ist alles aber bereit und das schnelle Injektionsgel kann vermarktet werden. Schon in der Eröffnungswoche gingen Bestellungen von fast zehn Tonnen ein, was die Beliebtheit dieses Produktes anschaulich verdeutlicht. Um unserem Verkaufsteam einen schnellen Einstieg zu ermöglichen, soll in diesem Artikel auf die Eigenschaften und die wesentlichen Verkaufsargumente in tabellarischer Form eingegangen werden, damit es sich auf einen Blick zusammenfassen lässt.
Warum also ein zweites Gel neben dem KÖSTER Injektionsgel G4?
Mit dem neuen KÖSTER Injektionsgel S4 reagieren wir auf vielfältig geäußerte Kundenwünsche. Einstellbare Gele werden mit den folgenden Argumenten vermarktet:
- Es wird nur noch ein Gel auf Lager benötigt, das je nach Bedarf schnell oder langsam eingestellt werden kann.
- Die Gelzeiten lassen sich zwischen 15 Sekunden zum schnellen Wasserstoppen bis einige Minuten für andere Injektionsarten einstellen.
- Das Produkt wird häufig farbig ausgeliefert, damit man sehen kann, ob Wasser verdrängt wird oder schon Gel austritt.
- Das Produkt lässt sich mit Hilfe einer Kunststoffdispersion verändern, so dass die Verdunstung des Wassers und der Haftzugwert erheblich verbessert werden. Schätzungen, erhoben aus dem Auftreten in Ausschreibungen und Rückinformationen aus den bisherigen Verkaufstätigkeiten, zeigen, dass der Anteil der einstellbaren Gele mehr als 50% sein dürfte.
Wie wird es angemischt?
Das Anmischen der Komponenten ist ähnlich wie schon beim G4, allerdings gibt es jetzt mehr Möglichkeiten. Es soll eine Standard-Auslieferungsform geben, die eine Gelzeit von ca. 40 Sek. aufweist. Diese besteht – sehr ähnlich zu G4 – aus einem 20 Liter A1 Gebinde, einem 1 kg A2 Gebinde und einem 0,4 kg Salz Gebinde, das mit einem leeren grünen Gebinde nach der altbewährten Methode mit Wasser zubereitet wird. Achtung: Die A2-Komponente entspricht nicht der A2-Komponente des KÖSTER Injektionsgels G4! Für langsamere Gelzeiten wird ausschließlich die B-Komponente verändert, indem weniger Salz dazu gegeben wird. Hierzu werden auch lose Salzmengen aus zugelassenen Eimern angeboten, die über ein Dosiersystem und Trichter eingegeben werden können. Bei der schnellen Variante muss allerdings die Hälfte des A2 durch ein A3 ausgetauscht werden, was es etwas komplexer macht. Sinnvollerweise werden die Mischungen des Aktivators über einen Messbecher und Kanisterauslaufhähne ausgelitert. Die Salzmenge wird wiederum über Maßbecher und Trichter lose abgefüllt. Die einstellbaren Gelzeiten lassen sich aus der folgenden Grafik ablesen. Man beachte, dass die Mischung mit der Kunststoffdispersion in der B-Komponente immer etwa doppelt so schnell reagiert. Die B-Komponente mit der Kunststoffdispersion wird so angemischt, dass die abgewogene Salzmenge für die gewünschte Gelzeit direkt in das B+ Gebinde überführt wird. Natürlich ist auch bei dem schnellen Gel die Temperatur der Mischung wichtig für die Reaktionszeit (wie bei allen chemischen Reaktionen).